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Karin
Hallo Nikita
Ich glaube, viele Leute stellen es sich sehr viel einfacher vor. Aber die wenigsten von ihnen geben zu, dass sie sich geirrt haben. Man sieht doch in der Werbung und bei anderen Familien vorallem nur glückliche Gesichter.
Also dachte ich immer, nichts davon kann so schwer und stressig sein (ich war jahrelang Babysitter, von 8 Wochen bis 8 Jahre alt, und habe mich immer gewundert, warum die Wohnung so chaotisch war, die Mütter gestresst, die Männer lieber bei der Arbeit, usw.). Aber als ich selbst Mutter wurde, kam die Ernüchterung. Es ist auch etwas ganz anderes, plötzlich ein eigenes Kind zu haben und es den ganzen Tag und die ganze Nacht um sich zu haben. Außerdem ist jedes Kind anders. Vielleicht plant man etwas und denkt das es so funktionieren muss, nur um später zu erkennen, dass es so nicht machbar ist.
Bestes Beispiel mit mir: Als einige Mütter berichteten, dass sie nicht einmal in Ruhe duschen können, habe ich das nie verstanden. Ich dachte, wieso nicht? Man kann es doch mitnehmen oder duschen wenn es schläft. Bei mir war es dann aber gar nicht so machbar. Sie schrien, als ich gerade hinter der Duschwand verschwand, und sie schrien noch mehr, als ich das Wasser aufdrehte.
Sie schliefen nicht allein, ich musste sie die ersten Monate immer mitnehmen. Und als ich mich wegschleichen wollte, wachten sie sofort auf.
Weiter konnte ich mir nicht vorstellen, dass die Kinder so schlecht schlafen. Als Babysitter habe ich die Erfahrung gemacht, dass es funktioniert. In unseren ersten Jahren schliefen sie ausschließlich bei uns, und wenn ich mich nicht daneben gelegen habe, haben sie geschrien.
Dies sind jetzt nur die 2 offensichtlichsten Beispiele, sonst wäre der Roman zu lang
So habe ich auch die ersten Babyjahre als ganz wunderbar empfunden, aber auch als die intensivste Zeit.
Ich denke, du musst in diese Rolle erst hineinwachsen. Beim zweiten Kind machst du die Dinge dann wieder ganz anders und bist in vielen Punkten auch entspannter.
Liebe Grüsse
Karin
Moni
Ich habe mir um das Leben mit Baby im Voraus nicht gross Gedanken gemacht. Unser Sohn war und ist sehr pflegeleicht. Er schrie nur, wenn er einen guten Grund hatte (voller Hunger oder Windel voll). Ansonsten schlief er mit 5 Wochen durch. Aber ansonsten hatten wir keine Probleme. Natürlich muss man alles anders aufteilen und managen, aber ich war da flexibel.
Wir haben ihn auch schon früh überall mitgenommen. Beispiel: Als wir im Dorf ein Schützenfest hatten, war er zwei Monate alt. Dieses Fest ist bei uns ist seit Jahren ein wichtiges Ereignis, wo man mit der ganzen Familie hingeht. Unser Sohn hat in dem Gedränge und trotz lauter Blasmusik tief und fest in seinem Kinderwagen geschlummert.
Lg.
Moni
Irina
Irgendwie sind mein Mann und ich beide sehr ruhig, und mein Mann hat auch eine sehr ausgeglichene Persönlichkeit, darum hat uns jeder immer gesagt wir bekämenbestimmt ein ruhiges Baby. Aber in den ersten Wochen war meine Tochter alles andere als das, und irgendwie war ich darauf null vorbereitet. Kurz nach dem Stillen begann sie mit stundenlangem Schreien wegen Koliken. Ich muss sagen, dass ich in den ersten Wochen wirklich an meine Grenzen gestoßen bin, und es war das Verrückteste, was ich in meinem Leben durchgemacht habe. Ich hatte Angst vor den Nächten, in denen ich sie stundenlang tragen musste. Ich lebte von Tag zu Tag mit der Hoffnung, dass die Dinge besser werden würden. An manchen Tagen saß ich da und heulte, und wollte mein altes Leben zurück. Außerdem hatte ich ein schlechtes Gewissen wegen meines Mannes, der Opfer bringen und sich um unsere Tochter kümmern und mein tägliches Heulen hören musste. Und ein riesiges schlechtes Gewissen gegenüber meiner Tochter, weil ich anfangs nicht glücklich war.
In den ersten Monaten gibt es sicherlich viel freie Zeit. Babys schlafen den ganzen Tag lang.
Ich weiß nicht, wie viele Stunden ich in den ersten Wochen auf dem Schaukelstuhl verbracht habe, sie brauchte einfach viel Nähe, und ich konnte nichts anderes tun, als meine Tochter zu umarmen. Ich war glücklich, wenn ich die Zähne putzen und duschen konnte.
Wenn das Baby da ist, gehe ich ins Yoga, Fitness... usw.
Ehrlich gesagt, nach der Rückbildung ist mir die Freude an "Mütterrunden" vergangen. Ich stellte mich als erstes vor und sprach ehrlich über unsere schwierigen Anfänge und wie unser tägliches Leben so war. Dann stellten sich die anderen Frauen vor, die über keinerlei Probleme berichteten. Die Kinder müssen nicht den ganzen Tag herumgetragen werden, sie schlafen in ihren eigenen Betten schlafen...
Ich gehe immer noch zu Sport, Konzerten usw., wenn ich ein Baby bekomme und natürlich kann ich mich weiterhin gesund ernähren".
Haha der größte Witz überhaupt. Wenn ich jetzt abends mal eine Stunde für mich habe, bin ich froh, wenn ich noch Kraft dazu habe, ein normales nicht babyhaftes Gespräch mit meinem Mann zu führen und die einzigen freien Minuten für Sport opfern? Dann lieber vorm Fernseher berieseln lassen.
Neulich war meine Freundin da, und wir wollten wieder tanzen gehen. Es war alles organisiert. Mein Mann würde abends aufpassen und ich gehe nach dem letzten Stillen los. Am gleichen Tag ist unsere Tochter aus der Trage gefallen und wir haben den Abend in der Notaufnahme verbracht.
Was das Essen betrifft, so bin ich schon froh, wenn ich einen Apfel pro Tag essen konnte. Nichts mehr mit selbstgemachten Müsli am Morgen, Salat zum Mittag und abends frisch kochen
Nun, wie ihr sehen könnt, waren meine Vorstellungen und die Realität völlig verschieden. Ich weiß nicht, ob ich einfach nur naiv war oder woher diese Vorstellungen kamen. Aus meinem Freundes- und Familienkreis? Am Anfang war ich sehr wütend, warum konnte mich niemand davor warnen, was es wirklich bedeutet, ein Kind zu bekommen? Aber wir brauchten einfach unsere Zeit um ins Familienleben hinein zu wachsen. Und was soll ich sagen? Es klingt so klischeehaft, aber als meine Tochter mich das erste Mal mit ihren großen blauen Augen, ihrem wunderbaren Kussmund und einem Lächeln ansah, fühlte ich ein Glücksgefühl, das ich nicht beschreiben kann. Ich empfinde ein Glücksgefühl, das ich noch nie zuvor hatte. Mit der Geburt meiner Tochter weiß ich, dass alles möglich ist und dass ich alles tun kann. Natürlich hat sich alles geändert, und es hat eine Weile gedauert, bis ich das akzeptiert habe. Es ist auch eine Lüge, dass ich es nicht vermisse, abends wieder in Ruhe zu Abend zu essen oder früh ins Bett zu gehen. Aber mein Leben macht jetzt mehr Sinn. Ich möchte keine Sekunde verpassen, und wenn ich abends ins Schlafzimmer komme, wenn ich das Licht ausmache und meine Tochter und mein Mann auch dort liegen, dann weiß ich, dass wir alles richtig gemacht haben.
Grace
Tja, bei uns war das so:
Theorie: schön spazieren, stillen, spielen, schlafen, keinerlei Kolliken....rosa Glitzerwelt
Praxis: grüne, orange und braune Farben...Kotze, ausgespuckter Babybrei, Kot in allen Variationen, Fläschchen und Sekundenschläfchen auf der Couch mit der Katze auf dem Schoß